DVG MV Essen entsetzt: „Mit welcher Willkür die Stadt vorgeht…!"„Wir sind total geplättet!“ Nach dem Schreiben der Stadt Essen vom 25. April steht das Vereins-Aus nach über 90 Jahren an der Nöggerathstraße 114 abrupt nahe vor der „Hunde“-Tür. Geschockt über die rabiate Vorgehensweise der Stadt Essen zeigt sich der Vorstand des DVG MV Essen-West e.V. Hegten die Mitglieder doch heiße Hoffnung nach dem Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Kufen…Heinz Mundt, Vorsitzender, sowie die Vereinsmitglieder kämpfen weiter – dass es für die Flüchtlingsunterbringung auf dem Vereinsplatz noch eine gemeinsame gute Lösung – Stadt wie Verein – gibt. Doch drohen dicke Gewitterwolken mit Krach und Einschlag…Zur Erinnerung: Nur über die Hintertür im Rathausreport erfuhr der fast 100-jährige Hundeverein, dass das Vereinsgelände für 200 Flüchtlinge Platz machen soll. Die Mitglieder gingen mit ihrer Angst an die Presse. Große Demo folgte. Offiziell kündigte die Stadt Essen dem Verein mit Schreiben vom 29.3. 2016 dann den Mietvertrag über das Vereinsgelände zum 30.6.2016. Widerspruch! Der Vereinsvorstand legte „Veto“ ein über die Kündigung über seinen Rechtsbeistand RA Hans-Jörg Baumann, Herne. Doch es brodelt jetzt gewaltig mit Schriftverkehr. Mit Post vom 25. April erklärt die Stadt Essen, an der Kündigung weiter festhalten zu wollen. Gar wird gedroht, ohne weitere Ankündigung das Verfahren der Zwangsräumung einzuleiten. Zumal der Verein von dem Stadt-Angebot, bei der Verlagerung des Vereinsgeländes behilflich zu sein, keinen Gebrauch gemacht hat. Mit Schreiben vom 4. Mai wird nunmehr der Vereinsvorstand im Nachgang noch einmal darum gebeten, mitzuteilen, welche Anforderungen ein Vereinsgrundstück erfüllen müsste…Verkehrte Welt? „Wir sind geschockt über die rabiate Stadt-Art – wie hier vorgegangen wird“, so der Vorstand des DVG. „Den Vorwurf, wir hätten das „Angebot“ der Stadtverwaltung ausgeschlagen, ist total absurd. Dass es hier ein Angebot gegeben haben soll, wird wohl für immer das Geheimnis der Stadtverwaltung bleiben. Welches denn?Bisher haben lediglich wir ein konkretes Angebot unterbreitet, nämlich unser Vereinsgelände als Interimsstandort für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.“Der Vorsitzende weist nochmals daraufhin, „unser Dachverband DVG sagt einwandfrei, die Fläche muss bestimmte Kriterien erfüllen – wie mindestens 75 Meter Länge, 50 Meter Breite. Voraussetzungen, um überhaupt Prüfungen abhalten zu können; beispielsweise auch für Rettngshunde! Für Turniere sind gerade Flächen erforderlich, ohne Haken etc. Klar haben wir uns Plätze angeguckt, doch keine gefunden. Wir setzten uns mit Hundevereinen in Verbindung, doch die Kriterien passten nicht. Wir haben ja einen direkten Trainingsbetrieb; würden damit die anderen überrollen. Natürlich steht mal tageweise ein Platz zur Verfügung. Doch damit ist uns nicht gedient. Folglich zwingt uns die Stadt, in die „Vollen“ zu gehen. Übrigens, welche Anforderungen ein Ersatzgelände haben muss, haben wir bereits erschöpfend im Erörterungstermin mit Oberbürgermeister Kufen erläutert. Jedoch gerne werden wir uns nochmals dazu erklären.Wir bedauern, dass die Stadtverwaltung mit der Drohung der Zwangsräumung die Tür für eine einvernehmliche Lösung nun krachend zuggeschlagen hat. Dass der Rat der Stadt Essen dies mehrheitlich kommentarlos zur Kenntnis nimmt, ist ein weiterer Beleg dafür, wie weit sich Teile der Politik aus der Realität verabschiedet haben.“Heinz Mundt und Mannen sind wetterstählte Kämpfernaturen: „Unser Anwalt wird es auf eine Räumungsklage ankommen lassen. Dann werden wir mal schauen…“

Quelle: lokalkompass.de